Birke

Die Birke – Obwohl sie einen eher zierlichen Eindruck macht, ist die Birke ein sehr widerstandsfähiger Baum und eine der unempfindlichsten Baumarten gegen Frost und Klimaextreme. Ihr Name leitet sich vom althochdeutschen „biricha“ ab, was so viel wie glänzend-weiß bedeutet und auf die silbrige Farbe der Rinde verweist.

Seit alters her wird die Birke mit Fruchtbarkeit verbunden und symbolisierte auf den Fruchtbarkeitsfesten im Frühling die jungfräuliche Göttin. Noch heute stellt man in den Dörfern Maibäume auf und die Junggesellen stecken Birkenzweige an die Fenster ihrer Liebsten.

Botanik und Verbreitung der europäischen Birke

Die Birke (Betula ssp.) , ein sommergrüner Laubbaum aus der Familie der Birkengewächse (Betulaceae), kann in ca. 40 Unterarten unterteilt werden, wie z.B. Sandbirke, Graubirke, Hängebirke, Silberbirke u.v.m. Birken sind vorwiegend in den nördlichen Teilen der Erde beheimatet, also Nordamerika, Asien und Europa. In südlicheren Gebieten kommt sie nur als Gebirgsholzart vor, da sie keine große Hitze verträgt. Als typische Pionierbaumart gedeihen Birkenarten auch auf trockenen, nährstoffarmen Böden, wo sie aufgrund ihrer weitauslaufenden Wurzeln selbst in lockerem Boden ausreichend Halt finde. Als Erstbesiedler bildet sie oftmals reine Birkenbestände, bis sie bereits nach einigen Jahrzehnten von schattentoleranteren und langlebigeren Arten verdrängt wird.

Merkmale

Bereits nach sechs Jahren kann eine Birke schon 7 m hoch sein, erreicht aber in ihrer relativ kurzen Lebensspanne von 90 – 120 Jahren nur geringe Wuchshöhen bis max. 30 m. Sie ist leicht an ihrer silbrig – weißen, mit schwarzen Längsrissen durchsetzten und sich schnell vom Stamm lösenden Rinde zu erkennen. Der Stamm kann bis zu 60 cm dick werden und ist zwar schmal, aber biegsam und äußerst stabil. Birken haben sehr lichte Kronen mit locker herabhängenden Ästen. Die Blätter sind zugespitzt, 4 – 7 cm lang und ca. 3 cm breit. Von April bis Mai zeigen sich männliche Kätzchen an den Enden älterer Triebe hängend, weibliche an den Spitzen junger Kurztriebe. Ab August werden die 2-3 mm großen, rundum geflügelten Nussfrüchte reif.

Eigenschaften

Birkenholz hat nach dem Trocknen ein mittleres Gewicht. Kern- und Splintholz lassen keinen Farbunterschied erkennen; es variiert farblich von Weiß bis Hellbraun. Da der Faserverlauf meist recht gerade ist, liefert das unter kühlen Bedingungen langsam gewachsene Holz ein fein gemasertes Material, dessen Wechsel von silbernen zu eher dunklen Bereichen charakteristisch ist. Nach dem Fällen sollte Birkenholz schnell getrocknet werden, um Pilzbefall und daraus entstehenden Verfärbungen zu vermeiden. Birkenholz lässt sich leidlich gut sägen und hobeln, kann aber zu Ausrissen neigen. Durch Beizen ist es gut an das Aussehen anderer Holzarten anzugleichen und außerdem zu einer glatten Oberfläche zu verarbeiten.

Verwendung

Als Nutzholz gelangt zumeist das Holz von Moor- , Sand- oder Hängebirke in den Handel. Das ländliche Handwerk verwendete die Birke früher auf vielseitige Weise. Besenbinder banden Äste und Zweige zu sogenannten Besenreisern und die Holzbitzler stellten aus den verknorpelten Wurzelansätzen besondere Bierkrüge mit Deckeln her. Traditionell werden auch heute noch Kinderwiegen aus Birkenholz gefertigt oder auch Sportgeräte wie Diskusscheiben oder Speere. Auch im Musikinstrumentenbau findet Birkenholz Verwendung. Dank seiner ätherischen Öle ist Birkenholz ein beliebtes Kaminholz, das sogar in frischem Zustand brennt. Größere Stämme liefern Furnierholz. Wegen seiner guten Beizbarkeit wird Birkenholz gerne als Zweitholz im Möbelbau genutzt oder gelegentlich auch zur Imitation hochwertigerer Hölzer wie Kirsche oder Nussbaum im Parkettbereich. Da es als nicht haltbar gilt, findet Birkenholz im Außenbereich keine Verwendung.

Problematik

Birkenholz sollte wegen seiner Farbempfindlichkeit bei der technischen Trocknung nur niedrigen Anfangstemperaturen von 60 – 70 Grad ausgesetzt werden, da unsachgemäßes Dämpfen zu Gelb- und Rotverfärbungen führen kann.

Zusammenfassung

Rohdichte: 460 – 830 kg/m³
Druckfestigkeit: 60 N/mm²
Biegefestigkeit: 120 N/mm²
Härte nach Brinell: 22 N/mm²
Zugfestigkeit: 137 N/mm²
Schwindmaß: längs: 0,6%, radial: 5,3% tangential: 7,8%

Verwendung dieser Hinweise

Bitte haben Sie Verständnis, dass wir das komplexe Thema Holz und Oberflächen mit unseren Hinweisen nur allgemein ansprechen können. Eine Haftung ist ausgeschlossen. Die Verwendung unserer Ratschläge liegt in Ihrer eigenen Verantwortung.

Für detailierte Informationen verweisen wir auf die Hinweise der jeweiligen Hersteller und Fachhandwerker.