Birne

Die Birne – Obsttragende Bäume haben seit jeher die Fantasie des Menschen besonders angeregt. Götter aus den unterschiedlichsten Kulturen bevölkern dem Glauben nach die fruchtbaren Bäume und das Hohelied Salomons besingt einen Garten voller Früchte. Birne und Apfel gelten als Paar, wobei der Apfel das weibliche und die Birne das männliche Prinzip vertritt.

Botanik und Verbreitung der Birne

Die Birne ( Pyrus Communis), ein sommergrüner Laubbaum aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae), ist eine der ältesten europäischen Kulturpflanzen und wurde wegen ihrer schmackhaften Früchte im Verlauf der vergangenen zwei Jahrtausende zu großer züchterischer Vielfalt entwickelt. Als Stammpflanze gilt die heute selten gewordene Wildbirne (Pyrus pyraster). Man findet den Birnbaum in seinen vielen Varietäten in ganz Europa, wobei er am besten in geschützten, sonnigen Lagen mit nährstoffreichen, tiefgründigen Böden gedeiht.

Merkmale

Aufgrund unterschiedlicher Wachstumsbedingungen variiert der Baum stark in seiner Höhe. Hochstammformen erreichen durchschnittlich 10 Meter, können aber auch eine Länge von 20 Metern erreichen. Die recht schlanken Stämme sind nicht immer gerade und verzweigen sich oftmals schon weit unten, sodass Holz nur in geringen Breiten und Höhen zur Verfügung steht. Ihre Borke ist grau-braun und würfelartig eingeschnitten, was den Baum auch im Winter gut bestimmbar macht. Im April blühen die zwittrigen Blüten mit fünf reinweißen Kronblättern, aus deren Mitte zehn dunkelrote Staubbeutel entspringen. Anders als beim Apfel ist die Blüte immer weiß, egal, ob sich daraus rot – oder grünschalige Früchte entwickeln. Von August bis Oktober reifen die Scheinfrüchte mit der typischen, sich nach oben verjüngenden Form. Die ovalen Blätter sind am Rand fein gesägt und erscheinen erst nach der Blüte.

Eigenschaften

Das Holz der Birne ist überdurchschnittlich schwer (schwerer noch als Buche und Eiche), hart und zugleich zäh, weshalb es neben Kirsche und Nuss zu den gefragtesten Holzarten in der Möbeltischlerei zählt. Nach dem Einschnitt ist das Kernholz rötlich braun bis leicht purpurfarben, später dunkelt es zu einer einheitliche Färbung nach. Vom deutlich helleren Splintholz kann man es gut unterscheiden. Die Fasern sind fein und gleichmäßig, aber nicht immer gerade, da es manchmal zu Drehwuchs kommt. Das Kernholz gilt als nicht haltbar und wird deshalb nur in Innenräumen verarbeitet. Die Trocknung erweist sich manchmal als schwierig, denn bei zu schnellem Vorgehen kann es zu starkem Verziehen kommen. Birnbaumholz lässt sich gut bearbeiten: Verleimbarkeit, Beizen und Hobeln sind kein Problem. Gedämpft gewinnt das Holz einen dekorativen Rotton und auch die Gefahr des Reißens oder Verwerfens ist gemildert

Verwendung

Eigentlich werden Birnbäume nicht als Holzlieferanten gezogen. Steht das Holz jedoch zur Verfügung, ist es ein interessantes und begehrtes Material. Seine gute Bearbeitbarkeit und attraktive Färbung verleihen ihm gerade bei Drechslern und Holzschnitzern hohe Wertschätzung. Birnbäume liefern harmonisch gemasertes Möbelholz von sehr großer Härte und mit einer seidig schimmernden Oberfläche. Aufgrund seiner hohen Formbeständigkeit nutzt man das Holz auch für Zeichen- und Messgeräte wie etwa Lineale, aber auch für den Bau von Musikinstrumenten wie Flöten oder Orgelpfeifen. Gedämpft und schwarz gefärbt wird Birnbaumholz als Ebenholzersatz genutzt.

Problematik

Birnbaumholz ist schwierig zu Trocknen, da es eine starke Tendenz zum Verwerfen zeigt.

Zusammenfassung

Zugfestigkeit: 101 N/mm2
Druckfestigkeit: 55 – 60 N/mm²
Biegefestigkeit: 74 – 96 N/mm²
Härte nach Brinell: 32 – 59 N/mm²

Verwendung dieser Hinweise

Bitte haben Sie Verständnis, dass wir das komplexe Thema Holz und Oberflächen mit unseren Hinweisen nur allgemein ansprechen können. Eine Haftung ist ausgeschlossen. Die Verwendung unserer Ratschläge liegt in Ihrer eigenen Verantwortung.

Für detailierte Informationen verweisen wir auf die Hinweise der jeweiligen Hersteller und Fachhandwerker.