Buche

Die Buche – „Mutter des Waldes“ wird die Buche liebevoll genannt, denn in Deutschland ist sie noch immer die natürlich vorherrschende Baumart mit einem Anteil von 14% an der Gesamtwaldfläche.

Ihre silbernen, fein berindeten Stammsäulen mit den hoch angesetzten dichten Kronen prägen den Charakter unserer Wälder. Den Kunsthistorikern galten die Buchenurwälder als Vorbild für den mittelalterlichen Stil der Gotik, jener Architektur, die mit zahlreichen aufstrebenden Pfeilern, himmelwärts weisenden Spitzbogenfenstern und dem gedämpften Licht tatsächlich an einen Buchendom im Wald erinnert. Unsere germanischen Vorfahren verwendeten Tafeln aus hartem Buchenholz, um die damalige Runenschrift hineinzuritzen. Nicht nur das Wort „Buchstabe“ geht auf diese Buchenstäbe zurück, sondern auch das gedruckte Buch hat seinen Namen von der „Mutter des Waldes“.

Botanik und Verbreitung der Buche

Blatt einer Buche im HerbstFagus sylvatica, wie die Rotbuche mit botanischem Namen heißt, gehört zur Familie der Buchengewächse (Fagaceae). Nach der Eiszeit vor ca. 4.500 Jahren wieder eingewandert, ist die Rotbuche in ganz Mitteleuropa heimisch und bedeckt als sommergrüner Laubbaum weite Teile Deutschlands. Sie bevorzugt luftfeuchte Lagen und gut durchwurzelte Böden. Ihre hohe Schattenverträglichkeit wird nur noch von Tanne und Eibe übertroffen. Fagus sylvatica ist die einzige heimische Buchenart; der Zusatz „rot“ bezieht sich auf das rötlich-braunes Holz. Es gibt eine Reihe an Unterarten wie z.B. die Säulenbuche, die Blutbuche oder Hängebuche, die gerne als Solitärbaume in Parkanlagen gepflanzt werden. Vage ähnlich sehend, aber nicht mir ihr verwandt ist die Hainbuche ( gelegentlich auch „Weißbuche“ genannt ) die aber zur Familie der Birkengewächs (Betulaceae) gehört.

Merkmale

Früchte der BucheRotbuchen können bis zu 40 Meter hoch und über 300 Jahre alt werden. Der Stamm mit einem Durchmesser von bis zu 2,5m entwickelt sich sehr kräftig. Gestützt wird er durch einen ausladenden Wurzelstock, dem sogenannten Herzwurzelsystem, mit unterschiedlich starken Wurzeln. Ihre bis zu 100m² breiten Kronen mit reichem Laubfall und die intensive Durchwurzelung machen die Buche zu einer boden- und bestandspflegenden Baumart. Die Rinde ist dünn, glatt, gelegentlich warzig oder feinrissig und zunächst silbergrau und unverborkt. Häufig findet man auf der Rinde handtellergroße, weiße Flecken, die von einem für die Buche harmlosen Pilz, dem Weißen Rindenpilz, hervorgerufen werden.

Zum Frühjahr erscheinen kurzgestielte, eiförmige, ganzrandige, unterseits behaarte Blätter. Zunächst zart und hellgrün, entwickeln sie Verlauf des Sommers eine dunkelgrüne, glänzende Oberseite. Im Mai erscheinen die männlichen Blüten in zahlreichen, hängenden Köpfchen, während die weiblichen Blüten einzeln oder zu zweit am Triebende stehen. Ab September reifen dreikantige, braunglänzende Früchte, die sogenannte Bucheckern, heran, die jeweils zu zweit in einem stachelborstigen ,vierlappigen Fruchtbecher sitzen. Wegen ihres hohen Ölgehaltes spielten Bucheckern in früheren Notzeiten auch in der menschlichen Ernährung eine Rolle, denn das herausgepresste Öl wurde nicht nur für Lampen sondern auch zum Kochen verwendet. Bucheckern enthalten Oxalsäure und Fagin, das bei Genuss der unreifen Früchte zu Vergiftungserscheinungen führen kann.

Eigenschaften

HolzstämmeBuchenholz ist nach dem Trocken mittelschwer. Splint- und Kernholz unterscheiden sich kaum voneinander und zeigen nach dem Einschnitt eine rötlich-weiße Farbe. Um eine einheitliche Farbe zu erzielen, dämpft man das Holz. Alte Buchen zeigen einen rötlichen Farbkern, der mit den Jahren immer intensiver wird. Buchenholz ist von hoher Härte, dabei zäh und wenig elastisch; es darf nur ganz langsam getrocknet werden, da es sonst gerne zum Verziehen kommt. Buche lässt sich gut beizen und oberflächenbehandeln. Die Haltbarkeit des Holzes gilt als gering und anfällig für Schadinsekten, weshalb man es nicht im Außenbereich verwenden sollte.

Verwendung

Mit rd. 250 bekannten Verwendungsarten zählt die Buche zu einer der nützlichsten Holzarten unter unseren einheimischen Hölzern. Man verwendet sie nicht nur für die Möbelherstellung, sondern auch als Bauholz für Treppen oder Parkettböden. Sie zeigt eine hübsche Maserung, weshalb sie gerne als Drechslerholz für Rührlöffel, Nudelrollen, Spielzeug, Schüsseln u.v.m verarbeitet wird. Schwächeres Buchenholz dient der Zell- und Papierindustrie oder wird zu Sperrholz verarbeitet. Da es außerdem einen hohen Brennwert hat, ist es ein beliebtes Brennholz.

Zusammenfassung

Zugfestigkeit: 100 – 135 N/mm²
Druckfestigkeit: 52 – 64 N/mm³
Biegefestigkeit: 90 – 125 N/mm³
Härte nach Brinell: 30 – 49 N/mm³
Schwindmaß: längs:0,3%; radial: 5,8%, tangential: 11,8%

Buche als Problemholz und der Umgang damit


Umgang mit dem Problemholz Buche

In Kenntnis der besonderen Eigenschaften und unter Nutzung besonderer Verfahren (z.B. thermischer Behandlung – Stichwort Thermobuche) lässt die Buche sich vom Fachmann trotzdem sehr gut verarbeiten.

So ist die Buche bei der Herstellung von Fertigparkett beliebt und durch den Aufbau mit mehreren Schichten quasi gebändigt und verwirft sich nicht.

Beim Ölen von Buche wird meist eine Grundierung empfohlen.

Die Buche lässt sich gut mit Colouröl färben.

Verwendung dieser Hinweise

Bitte haben Sie Verständnis, dass wir das komplexe Thema Holz und Oberflächen mit unseren Hinweisen nur allgemein ansprechen können. Eine Haftung ist ausgeschlossen. Die Verwendung unserer Ratschläge liegt in Ihrer eigenen Verantwortung.

Für detailierte Informationen verweisen wir auf die Hinweise der jeweiligen Hersteller und Fachhandwerker.